Liebes Forum,
wir hatten in unserer Kellerwohnung vor 9 Tagen eine Wasserrohrbruch, ein Drama in mehreren Akten.
Es ist ein im Boden verlaufendes Rohr durchgerostet, sodass über 1-2 Tage unbemerkt Wasser in den Boden gelaufen ist, bis wir eine untertassengroße Pfütze bemerkten.
Bisher ist geschehen: Das Rohr wurde repariert. Dafür wurden Fliesen herausgenommen und später wieder eingesetzt.
Im Boden steht unter dem Badezimmer, dem Schlafzimmer und dem Flur Wasser. Unter dem Schlafzimmer kann das Wasser nicht abfließen, weil dort eine Estrichtschicht liegt.
Die Vermieterin ist insgesamt sehr unangenehm (2 der letzten drei Auszüge im Haus endeten im Rechtsstreit).
Nun kamen am Mittwoch und heute zwei Sachverständige, die die nächsten Schritte empfehlen sollte:
Sachverständiger Nr.1 betonte, dass Lüften (die bevorzugte Lösung unserer Vermieterin) hier überhaupt nichts bringt. Das Wasser steht hüfthoch in 5 Wänden (Alle Badezimmerwände, eine zusätzliche Schlafzimmerwand). Er empfiehlt die Tapete bis hüfthoch abzureißen und im Bad Fliesen rauszutrennen. Die Vermieterin bestellt daraufhin Sachverständigen 2.
Sachverständiger Nr 2 kam heute und erklärte, dass das Wasser immer noch im Boden steht und sich in die Wände langsam hochsaugt. Unter dem Schlafzimmer könne es nicht abfließen, weshalb er empfiehlt, direkt in den Boden rein zu trocknen. Das würde ca. 900€ kosten. Dabei haben wir erfahren, dass die Vermieterin nicht für Wasserschäden versichert ist. Sie hat diesen Vorschlag abgelehnt, mit der Begründung, dass das jetzt ja auch nur eine Vermutung wäre.
Stattdessen haben wir jetzt einen Lufttrockner im Raum, von dem der Sachverständige gesagt hat, dass er das Problem nicht löst. Der Lufttrockner ist laut und läuft jetzt 2 Wochen lang 24 Stunden.
Prognose des Sachverständigen: In zwei Wochen würden uns hier sowohl die Tapete als auch die Fliesen (!!) von den Wänden fallen und der Schimmel hat sich dann enorm vermehrt. Die Vermieterin möchte das gerne abwarten.
Von unserer Nachbarin habe ich erfahren, dass die Vermieterin vor ca. 2 Jahren nach einem Wasserrohrbruch aus der Wasserschadenversicherung geflogen ist, weil es zu viele Wasserschäden im Haus gab. Danach hat sie aber keinerlei Rohre erneuern lassen.
Wir haben keine Hausratsversicherung abgeschlossen (ich weiß, ich weiß...Wir sind Studenten ohne wertvolle Möbel und ich habe nicht gewusst, dass die Hausratsversicherung auch ggf. Hotel o.ä. bei Unbewohnbarkeit zahlt. Schaden macht klug.)
Die Vermieterin ist persönlich sehr schwierig. Zwei der letzten drei Auszüge endeten im Rechtsstreit. Sie versucht immer noch, uns Schuld zuzuschieben (das Rohr sei gerostet, weil wir am Wochenende zu viel Wäsche gewaschen hätten (Es ist das Frischwasserrohr unter dem Waschbecken betroffen)) und wir würden nicht genug lüften. Gütliche Einigung scheint sehr schwierig.
Frage:
Welche Recht haben wir?
Wenn es irgendwie möglich ist, möchten wir nicht ausziehen. Ich befinde mich im Examensjahr, der Wohnungsmarkt ist in dieser Gegend brutal und die Kosten für den Umzug, Wertverlust der Möbel etc. kriegen wir auch von niemandem wieder.
Ich frage mich, ob wir irgendwie daraufhin wirken können, dass hier mehr gemacht wird? Ist die Vermieterin irgendwie an diesem Schaden Schuld, weil es vorher schon so viele Wasserschäden im Haus gab? Ist sie irgendwie an die klaren Empfehlungen der Sachverständigen gebunden? (Beide haben sich fast mit ihr gestritten, so vehement war sie gegen deren Vorschläge). Mein Mann hat übrigens Asthma, falls das irgendwie unserer Sache hilft...
Wir treten am Montag in den Mieterschutzbund ein - klar, wir können auf Mietminderung etc. hinwirken. Aber eigentlich wollen wir v.a. dass dieser Schaden bald und umfassend beseitigt wird, bevor er so groß ist, dass die Wohnung unbewohnbar wird und wir ausziehen müssen.
Ich danke Ihnen und Euch für alle hilfreichen Kommentare und Einsichten!
Ganz herzliche Grüße,